Mittwoch, 12. April 2006
Kleine Nazis in der Verwandschaft
ceraphim1, 01:03h
Eine weiter Großmutter heißt "Friedlinde". Sie lebt in der schwäbischen Kleinstadt Eppingen. Mit einem Alter von 67Jahren ist sie die jüngste Großmutter, die ich habe.
Okay, sie ist nur eine "scheinbare Großmutter", weil sich meine Mutter mit ihrem ältesten Sohn verlobt hat und er mich gezeugt hat.
Aber die ganze Verwandschaft hat eine totale Schwäche: Sie sind ziemlich rechts gerichtet und schimpfen auf Alles, was NICHT aus Schwaben stammt. Aber sie sind ganz okay.
Witzigerweise stammt ihr Mann, Helmut aus Rumänien. Genauer gesagt aus dem "Banat". Aber er ist ja EIGENTLICH auch Deutscher, wenn man sich die Geschichte der Leute, die dort Leben näher betrachtet.
Okay, sie ist nur eine "scheinbare Großmutter", weil sich meine Mutter mit ihrem ältesten Sohn verlobt hat und er mich gezeugt hat.
Aber die ganze Verwandschaft hat eine totale Schwäche: Sie sind ziemlich rechts gerichtet und schimpfen auf Alles, was NICHT aus Schwaben stammt. Aber sie sind ganz okay.
Witzigerweise stammt ihr Mann, Helmut aus Rumänien. Genauer gesagt aus dem "Banat". Aber er ist ja EIGENTLICH auch Deutscher, wenn man sich die Geschichte der Leute, die dort Leben näher betrachtet.
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che2001,
Mittwoch, 12. April 2006, 11:53
Mein Vater war Hauptsturmführer in der Waffen-SS, meine Mutter Tochter eines Mannes, der wegen "staatsfeindlicher Kontakte zu Juden" 2 Jahre im Knast gesessen hatte und dessen Frau aus Kummer darüber an Magenkrebs starb. Nachdem ein jüdischer Major der US-Army meinem Vater das Leben gerettet hatte, änderte dessen Weltbild sich grundlegend. Die kritische Ausenandesetzung mit der NS-Zeit gehört zu meinen frühesten Kindheitsrinnerungen, "politische Bildung" ging bei mir mit 5, 6 Jahren los.
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ceraphim1,
Mittwoch, 12. April 2006, 12:08
Oh Mann. Das ist eine sehr tragische Geschichte. Und vielleicht kann ich mir auch denken, weswegen du als Vorbild den weitgehend linksradikalen Che Guevara verwendet hast.
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che2001,
Mittwoch, 12. April 2006, 12:34
Che Guevara ist nicht mein Vorbild, Che ist ein Deckname, den Andere mir sozusagen verliehen hatten, was aber längere Zeit her ist. Aber es stimmt schon: Die politische Auseinandersetzungeberne von 1968 ist für mich ganz unverändert präsent. Ich war mit 4 auf meiner ersten Demo, zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehören russische Panzer in Prag, ich war auch mal in einem Minenfeld auf dem Sinai unterwegs. Diese abstrakte, historisierende Art, mit weltpolitischen Konflikten umzugehen, wie sie uns heute vermittelt wird, ist mir fremd, für mich ist das ein Teil meines Lebens.
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